Bis 1930 war in Nieste nur eine „Pflichtfeuerwehr“ für den Brandschutz verantwortlich. Doch irgendwann in diesem Jahr 1930 saßen ein paar Männer unserer Gemeinde beisammen und sprachen darüber, ob es nicht auch ohne Pflicht geht. In diesem Moment war die „Freiwillige Feuerwehr Nieste“ geistig gegründet worden. Einige Wochen später, am 01.11.1930 wurde sie dann offiziell gegründet und löste die Pflichtfeuerwehr ab. Kontinuierlich wurde die Wehr aufgebaut. Mussten zwar im Krieg auch manchmal die Ehefrauen der Kameraden eingreifen, schließlich waren ja die meisten Männer zum Wehrdienst einberufen, so konnte der Idealismus und die Bereitschaft zum „Dienst zum Nächsten“ dennoch nicht gebrochen werden. Der erste Kamerad der die Verantwortung als Kommandant übernahm war Andreas Noll. Zur Wehr gehörte die stattliche Zahl von 52 Kameraden. Wehrführer Noll wurde später von Schmiedemeister Otto Schäfer abgelöst. Danach übernahm Ernst Wolfram das Kommando und führte die Wehr durch die schweren Einsätze der Kriegsjahre. Er wurde später zum Ehrenbrandmeister ernannt. Als er aus Gesundheitsgründen seinen Rücktritt erklärte, wurde die Wehr wechselweise von Heinrich Noll II. und Franz Müller geführt. In der Jahreshauptversammlung 1956 gab es dann eine neue Zusammensetzung des Vorstandes. Franz Müller übernahm als Ortsbrandmeister die Wehr; Heinrich Noll II. wurde zum Ehrenbrandmeister ernannt.
Durch steigende Mitgliederzahlen und Anforderungen, wurde ein Umbau der vorhandenen Gebäudesubstanz notwendig. 1975 beteiligten sich alle Kameraden ehremamtlich am Umbau des Gerätehauses. Aus Ziegenställen und Dachboden wurden Toiletten, Duschraum, Umkleideraum sowie ein Schulungsraum gestaltet. Die hierbei ehrenamtlich geleisteten Stunden gingen in die Tausende.
Durch gestiegene Anforderungen bei den Einsätzen und einer Ausweitung des Aufgabenbereichs einer Feuerwehr, wurde die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges notwendig. 1981 konnten sich die Kameraden über ein LF16 freuen. Das Fahrzeug stellte damals einen Quantensorung zum bereits vorhandenen LF8 dar. Mit Allradantrieb, Differenzialsperren, 1600l Löschwasservorat und großer Gruppenkabine war es damals seiner Zeit vorraus. Bis 2013 befand sich das Fahrzeug im Dienst, es wurde durch ein vergleichbares LF10 abgelöst. Noch heute verrichtet das Fahrzeug Dienst in der Partnergemeinde von Nieste, Dunaszentgyörgy in Ungarn.
Am 09.08.1991 wurde mit der Erweiterung des Gerätehauses begonnen. Die Kameraden errichteten in Eigenleistung mit insgesamt 1400 Stunden einen Anbau an das bereits bestehende Gerätehaus. Die dadurch entstandenen Räume konnten erstmals im März 1992 genutzt werden.
Erfreulich ist der durch eine Werbekampagne in den Jahren 2002 und 2003 bewirkte sprunghafte Mitgliederanstieg der Jugendfeuerwehr. In diesem Zeitraum konnte die Jugendfeuerwehr zwanzig neue Mitglieder verbuchen, darunter auch eine Vielzahl von Mädchen. Hierin begründet liegt auch das Vorhaben der Gemeindeverwaltung, einen weiteren Anbau im Sommer des Jahres 2003 zu tätigen, um getrennte Umkleideräume für Jungen und Mädchen zu schaffen. Durch den Kauf eines Teils des angrenzenden Grundstückes, konnte der Anbau im hinteren nördlichen Bereich des Gerätehauses verwirklicht werden. Durch die sehr engagierte Hilfe von Jung und Alt gelang es, in 1700 Stunden Eigenarbeit und einer Bauzeit von ungefähr 5 Monaten den kompletten Anbau fertig zu stellen. Im Zahlreiche Jugendliche haben bei der Mitgestaltung des Raumes geholfen und in einen praktischen, aber auch gemütlichen Unterrichts- und Aufenthaltsraum ausgebaut.
Über ein neues Löschgruppenfahrzeug konnten sich die Kameraden im Jahre 2003 freuen. Dieses Fahrzeug ersetzt, dass ausgemusterte LF8, welches sich 43 Jahre im Dienst befand. Das Fahrzeug befindet sich bis heute im Einsatzdienst.
Erfahren Sie mehr zu diesem Fahrzeug: Beschreibung LF8
Aufgrund gestiegener Anforderungen für Feuerwehrgerätehäuser wurde die Erweiterung des Gerätehauses im Jahre 2008 beschlossen. Die zusätzlichen Räumlichkeiten umfassen einen neuen Umkleideraum für Damen, neue Sanitäranlagen für Damen und Herren, eine Teeküche und einen neuen Eingang. Im Frühjahr 2009 wurde mit den Arbeiten begonnen. Erfreulich und lobenswert ist hierbei das Engagement der Kameradinnen und Kameraden, welche in Eigenleistung und Ehrenamtlich sämtliche Bautätigkeiten vornehmen. Die zusätzlichen Räumlichkeiten wurden an der Rückseite des Gerätehauses angebaut. Die Fertigstellung erfolgte im Jahre 2011.
Nach 32 Jahren wurde das LF16 außer Dienst gestellt. Obwohl das Fzg. noch einsatzfähig war, musste auf Grund neuer Anforderungen und Standarts eine Neubeschaffung durchgeführt werden. Somit erhielten die Kameraden ein neues LF10 mit Katastrophenschutzaustattung, welches den Bedürfnisse und Forderungen gerecht wird. Die Kameraden holten Anfang 2014 das neue Fahrzeug ab im Werk des Herstellers ab, welches offiziel im Zuge des Dorf- und Heimatfestes übergeben wurde.
Bericht zur Abholung im Herstellerwerk: Abholung LF10
Erfahren Sie mehr zu diesem Fahrzeug: Beschreibung LF10